Aktuelle Informationen zur Teilzeitarbeit
Arbeiten in Teilzeit: Sie finden in unserem Ratgeber folgende Informationen und Tipps
Inhaltsverzeichnis
- Arbeiten in Teilzeit: Weniger Stunden arbeiten
- Definition Teilzeitarbeit: Teilzeitarbeitsgesetz
- Vorteile eines Teilzeitjobs: Warum in Teilzeit arbeiten?
- Wer hat Anspruch auf Teilzeitarbeit?
- Benachteiligung durch Teilzeitjob?
- Teilzeitjob: Wie viel Stunden pro Woche?
- Wie wirkt sich Teilzeit auf das Gehalt aus?
- Finanzielle Folgen durch Teilzeit
- Beispiel Gehalt in Teilzeit
- Verschiedene Teilzeitmodelle: Welche Varianten gibt es?
- Urlaub als Teilzeitkraft: Urlaubsanspruch in Teilzeit
- Welche Vorteile hat Teilzeitarbeit?
- Welche Nachteile hat ein Teilzeitjob?
Arbeiten in Teilzeit: Weniger Stunden arbeiten
Viele Arbeitnehmer möchten weniger als 40 Stunden in der Woche arbeiten und entscheiden sich deshalb gegen eine Vollzeitstelle. Als Alternative ist ein Teilzeitjob, besonders attraktiv. Doch oft ist es gar nicht so leicht, eine passende Teilzeitstelle zu finden: In der Arbeitswelt ist ein Wandel erkennbar: der Trend geht immer mehr in Richtung Teilzeitjobs. Work-Life-Balance und Mental Load spielen eine immer größere Rolle. Doch was genau ist eine Teilzeitstelle? Wie viele Stunden arbeiten Teilzeitkräfte? Und hat jeder Beschäftigte einen Anspruch auf weniger Arbeitsstunden?
Definition Teilzeitarbeit: Teilzeitarbeitsgesetz
Als Teilzeitjob gilt ein Beschäftigungsverhältnis, welches weniger Arbeitsstunden als eine Vollzeitstelle umfasst. Teilzeitangestellte arbeiten nicht nur weniger, in der Regel erhalten Sie auch weniger Geld im Vergleich zur Vollzeitstelle.
Ihnen steht als Teilzeitkraft ebenso Urlaub zu, wie Vollzeitkräften: Grundsätzlich haben Berufstätigen in Teilzeit die gleiche Anzahl an Urlaubstagen wie Vollzeitbeschäftigt, wenn die Teilzeitkräfte auch dieselbe Anzahl an Arbeitstagen in der Woche arbeiten.
Es handelt sich also um ein besonderes Arbeitsverhältnis, welches im Teilzeitarbeitsgesetz definiert wird. Mit diesem speziellen Gesetz soll die Teilzeitarbeit gefördert, Voraussetzungen für Teilzeitbeschäftigte festgelegt und Diskriminierung von Teilzeitkräften verhindert werden.
Vorteile eines Teilzeitjobs: Warum in Teilzeit arbeiten?
Die Gründe für eine Teilzeitstelle können vollkommen unterschiedlich sein, doch häufig entscheiden sich Berufstätige aus folgenden Gründen für einen Teilzeitjob:
- erleichtert Vereinbarkeit von Beruf & Familie
- erleichtert Tierhaltung
- mehr Freizeit und selbstbestimmte Zeit
- persönliche und gesundheitliche Gründe
Doch braucht es einen triftigen Grund, um in Teilzeit zu arbeiten? Oder hat jeder Berufstätige einen Anspruch auf weniger Arbeit?
Wer hat Anspruch auf Teilzeitarbeit?
Jeder vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer hat Anspruch auf die Verringerung der Arbeitszeit, insofern die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:
- Das Arbeitsverhältnis besteht länger als sechs Monate
- In dem Betrieb sind mindestens 16 Arbeitnehmer beschäftigt (Auszubildende zählen nicht mit)
- spätestens drei Monate vor Beginn muss der Arbeitnehmer die Verringerung der Arbeitszeit geltend machen
- betriebliche Gründe stehen der Arbeitszeitreduzierung nicht im Wege
Sie haben also nicht nur nach der Elternzeit oder zur Pflege von Angehörigen einen Anspruch auf Teilzeit. Arbeiten Sie bereits in Teilzeit oder in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis, stehen Ihnen ebenfalls weniger Stunden in der Woche zu.
Benachteiligung durch Teilzeitjob?
Viele Arbeitnehmer befürchten berufliche Nachteile, wenn Sie einen Teilzeitjob haben. Tatsächlich ist es oft so, dass Aufstiegschancen für Teilzeitkräfte eher begrenzt sind. Deshalb scheuen sich insbesondere Führungskräfte vor der Reduktion von Arbeitszeit und den Schritt in die Teilzeitstelle. Laut Gesetz, dürfen Sie nicht schlechter behandelt oder benachteiligt werden, weil Sie in Teilzeit arbeiten. In der Realität sieht es oft anders aus.
Teilzeit beantragen: Wie funktioniert das?
Möchten Sie in Teilzeit arbeiten und haben bereits einen Job, müssen Sie im Grunde nur Ihren Chef über diesen Schritt informieren. Vorher sollten Sie sich über die genaue Stundenzahl Gedanken gemacht haben.
Am besten beantragen Sie den Wunsch auf Teilzeit schriftlich mindestens drei Monate vor Beginn der Teilzeitstelle. In dem Schreiben brauchen Sie Ihre Entscheidung nicht begründen oder rechtfertigen. Natürlich können Sie das für sich selbst entscheiden, inwiefern Sie Ihrem Arbeitgeber den Grund nennen.
Teilzeitjob: Wie viel Stunden pro Woche?
Im Prinzip gilt jeder Job als Teilzeitstelle, der nicht 40 Stunden umfasst. Wie viele Stunden Sie tatsächlich weniger arbeiten, hängt von Ihren persönlichen Wünschen ab.
Letztendlich gilt das, was Sie gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber im Arbeitsvertrag festlegen. Meistens arbeiten Teilzeitkräfte an zwei bis fünf Tagen in der Woche, dabei muss die gesamte Stundenzahl nicht bei 20 Stunden liegen. Es können auch 37 Stunden oder fünf Stunden in der Woche vereinbart werden.
Wie wirkt sich Teilzeit auf das Gehalt aus?
Fakt ist: Wer weniger arbeitet, verdient weniger Geld. Dennoch bekommt die berufstätige Person denselben Stundenlohn, wie Vollzeitkräfte. Der Arbeitgeber darf das Gehalt also nur entsprechend der verringerten Arbeitszeit reduzieren.
Viele Menschen wünschen sich eine Teilzeitstelle und würden gerne weniger Zeit am Arbeitsplatz verbringen, doch nicht jeder kann sich diese finanzielle Einbuße leisten. Bevor Sie Ihre Vollzeitstelle in einen Teilzeitjob ändern, sollten Sie sich über die finanziellen Auswirkungen im Klaren sein. Reduzieren Sie Ihre Wochenstundenzahl um die Hälfte, halbiert sich in der Regel auch Ihr Lohn.
Finanzielle Folgen durch Teilzeit
Generell haben Sie am Ende des Monats weniger Geld in der Hand als mit einer Vollzeittätigkeit im selben Job. Trotzdem gibt es Konstellationen, in denen die finanziellen Einbußen trotz Teilzeit nicht so hoch sind, im Vergleich zu der geringeren Arbeitszeit.
Beispiel Gehalt in Teilzeit
Bekommen Sie bislang für eine Vollzeitstelle mit 40 Stunden einen brutto Verdienst von 3.000 Euro, erhalten Sie bei einer Stundenreduzierung von 10 Stunden genau 750 Euro brutto weniger. Durch die Steuerprogression bekommen Sie als kinderloser Arbeitnehmer mit Steuerklasse IV aber nur 424 Euro weniger ausgezahlt.
Im Endeffekt arbeiten Sie also 25 Prozent weniger als vorher, müssen aber nur mit einer finanziellen Minderung von rund 19 Prozent rechnen.
Kein schlechter Deal, wenn Sie Wert auf mehr Freizeit und weniger Arbeit legen. Aus diesem Grund sollten Sie sich vorab mit ihren finanziellen Veränderungen befassen. Es gibt im Internet einen Rechner mit denen Sie das Nettogehalt berechnen können.
Verschiedene Teilzeitmodelle: Welche Varianten gibt es?
Für viele Arbeitnehmer wird das Thema Teilzeitarbeit mit dem ersten Kind interessant. Während der Elternzeit können berufstätige Eltern in Teilzeit arbeiten und gleichzeitig Elterngeld beziehen. In diesem speziellen Fall unterliegen die Arbeitnehmer dem Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz.
Doch auch nach der Elternzeit entscheiden sich viele Berufstätige, insbesondere Frauen, für eine Teilzeitstelle. Auch ohne Kinder steht es jedem Arbeitnehmer zu, in Teilzeit zu arbeiten. Welche Möglichkeiten haben Sie, um Ihre Stunden zu reduzieren?
Klassisches Teilzeitmodell: Der Klassiker ist die Fünf-Tage-Woche, bei der einzelne Arbeitstage um mehrere Stunden verkürzt werden. Die klassische Teilzeitstelle umfasst 20 Stunden in der Woche, also genau die Hälfte von einer 40-Stunden.Woche.
Teilzeit Classico Vario: Flexibler als die klassische Variante ist diese Teilzeit-Möglichkeit, denn hier wird die Wochenstundenanzahl auf eine möglichst geringe Anzahl an Arbeitstagen verteilt. Statt bei einer 20 stunden Woche jeden Tag vier Stunden zu arbeiten, können Sie zwei volle Tage acht Stunden arbeiten und einen halben Arbeitstag.
Teilzeit Invest: Hausbau, Weltreise oder Familienplanung stehen an? Dann ist dieses Teilzeit-Modell genau richtig: Vollzeit arbeiten, Teilzeit verdienen. Sie arbeiten also offiziell in Vollzeit, nutzen ihr Gehalt aber wie ein Teilzeiteinkommen und legen einen gewissen Betrag zurück.
Jobsharing: Zwei Angestellte teilen sich in diesem Teilzeitmodell eine Vollzeitstelle. So hat jeder eine halbe Stelle, doch insgesamt wird ein Vollzeitjob durch zwei Mitarbeiter besetzt. Durch Absprachen ist die Arbeit sehr flexibel und die beiden Arbeitskräfte können sich aufeinander abstimmen.
Urlaub als Teilzeitkraft: Urlaubsanspruch in Teilzeit
Für die Anzahl der Urlaubstage ist ausschlaggebend, an wie vielen Tagen der Mitarbeiter arbeitet. Deshalb steht Teilzeitangestellten, die an fünf Tagen in der Woche arbeiten, dieselbe Anzahl an Urlaubstagen zu, wie den Kollegen mit einer 5-Tage-Woche in Vollzeit.
Beispiel Urlaubsanspruch berechnen:
Arbeiten Sie an fünf Tagen/Woche jeweils vier Stunden und besteht für Vollzeitkräfte ein Urlaubsanspruch von 30 Tagen, haben Sie in Teilzeit auch 30 Tage Urlaub im Jahr.
Arbeiten Sie an vier Tagen in der Woche für jeweils fünf Stunden und besteht für Vollzeitbeschäftigte ein Urlaubsanspruch von 30 Tagen, haben Sie als Teilzeitkraft einen Anspruch auf 24 Urlaubstage im Jahr.
Welche Vorteile hat Teilzeitarbeit?
Weniger Zeit auf der Arbeit bedeutet mehr Zeit außerhalb der Arbeitsstätte. Insgesamt kann mit einem Teilzeitjob eine bessere Work-Life-Balance geschaffen werden. Welche Vorteile hat eine Teilzeitstelle noch?
Mehr Zeit für die Familie: Besonders berufstätige Eltern haben mit einem Teilzeitjob mehr Zeit für Kinder und Familie. Es ist leichter Privatleben und Arbeit, unter einen Hut zu bekommen.
Mehr Zeit für Pausen und Erholung: Mitarbeiter mit einer Teilzeitstelle haben mehr Zeit für sich und die eigene Gesundheit. Besonders bei körperlicher Anstrengung können weniger Arbeitsstunden sich erheblich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken.
Arbeitsplatz werden geschaffen: Einige Menschen können aufgrund von Erkrankungen und Beeinträchtigungen keinen vollen Arbeitstag arbeiten. Mit einer Teilzeitstelle finden auch erkrankte, behinderte oder beeinträchtige Arbeitnehmer einen Platz im Berufsleben.
Freiraum für Wünsche: Mit einem Teilzeitjob bleibt mehr Zeit und Freiraum für persönliche Wünsche, Träume und Ziele.
Zeit für Weiterbildung: Teilzeitkräfte können neben ihrem Beruf eher Weiterbildungen oder Fortbildungen absolvieren als Vollzeitkräfte.
Steuerliche Vorteile: Tatsächlich kann es vorkommen, dass Teilzeitkräfte trotz Stundenreduktion im Vergleich geringe finanzielle Einbußen haben.
Welche Nachteile hat ein Teilzeitjob?
Ein Teilzeitjob bringt viele Vorteile mit sich, die aber auch mit einigen Abzügen und Nachteilen zusammenhängen. Unter anderem kann sich eine Teilzeitbeschäftigung negativ auf die Karriere auswirken, was in der Theorie nicht der Fall sein dürfte, es in der Realität dennoch häufig ist. Mit einem Teilzeitjob können folgende Nachteile aufkommen:
Weniger Rente: Teilzeitkräfte zahlen einen geringeren Rentenbeitrag, weshalb es am Ende auch weniger Rente gibt.
Geringeres Gehalt: Im Vergleich zu einer Vollzeitkraft verdienen Teilzeitkräfte bei selber Tätigkeit weniger Geld.
Anspruch auf Arbeitslosengeld: Arbeitet eine Person langzeitig in Teilzeit, hat das Auswirkungen auf den Arbeitslosengeldanspruch.